Fünf Kapitel.
Viele Stimmen.
Eine Geschichte.
130 Jahre pzm.

Eine Zeitreise durch 130 Jahre Wandel, Engagement und Hoffnung auf Heilung.

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Hoffnung auf Heilung

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1895 1895
1910 1910

In einer Zeit, in der Menschen mit psychischen Erkrankungen oft nicht medizinisch versorgt, sondern in Gefängnissen untergebracht, weggesperrt oder gar angekettet werden, erzwingt der Druck der Gemeinden eine Wende: Auf dem Gelände des ehemaligen Schlossguts entsteht die Kantonale Irrenanstalt Münsingen. Ein wichtiger Schritt hin zu einer zeitgemässen psychiatrischen Versorgung.

Gründung und erste Meilensteine

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Die Architektur der Anstalt Münsingen verbindet erstmals das geschlossene Korridorsystem mit dem offenen Pavillon-Typus, eine für die Zeit neuartige Kombination, die in Fachkreisen intensiv diskutiert wird.

 Moderne Architektur

1895 1895

Eröffnung

Schon kurz nach der Eröffnung im März 1895 sind über 600 Patientinnen und Patienten untergebracht, dies bei einer Kapazität von 530 Betten. Als erste Heilanstalt in der Schweiz führt das PZM 1898 die Familienpflege nach holländischem Vorbild ein.

Landwirtschaft als Arbeitstherapie

Auf über 200 Jucharten Land betreiben die Patientinnen und Patienten Landwirtschaft, halten Tiere und sorgen für Selbstversorgung, dies ist der Beginn der Arbeitstherapie.

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1909 1909

Namenswechsel

1909 wird aus der Irrenanstalt die Heil- und Pflegeanstalt. Der Namenswechsel ist ein Ausdruck eines sprachlichen und gesellschaftlichen Wandels.

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Im Schatten der Zeit

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1910 1910
1945 1945

Seuchen, Rationierungen und Kriegswirtschaft prägen die Klinikgeschichte; dennoch bewahrt das PZM seine Menschlichkeit.

Herausforderungen und Kriegsjahre

Hyperthermie, Insulintherapie

Schon früh wendet das PZM innovative Therapien an, darunter Hyperthermie und Insulinbehandlungen.

1930 1930

Zwischen Behandlung und Bereitschaft

Bis in die 1930er kommt es trotz Impfungen immer wieder zu Typhuswellen; erst verbesserte Sanitäranlagen bringen Entlastung. In beiden Weltkriegen herrschen Ernährungskrisen und Rationierung ...

1942 1942

... 1942 muss sogar Zucker für die Insulintherapie beim Kriegsernährungsamt erkämpft werden.

 Internes Wohnen für Pflegepersonal und Direktoren

Bis 1932 gilt für die Wärterinnen und Wärter, ob ledig oder verheiratet, ein strenges Voll-Internat. Nach einer Revolte kommt es zu Lockerungen. Auch die Direktoren und Ärzte leben mit ihren Familien im Haupthaus.

1900 – mit der Elektrifizierung zieht der Fortschritt ein

Trotz Krisenzeiten modernisiert sich das PZM. 11,5 Kilometer Kabel versorgen 1200 Lampen und führen zu einem sichtbaren Fortschritt im Klinikalltag.

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Von der Anstalt zur Klinik

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1925 1925
1970 1970

Von der passiven Verwahrung zur aktiven Therapie – das PZM geht voran und wagt Neues. Die Anstalt wird zum Zentrum für therapeutische Innovationen und bahnbrechende Methoden.

Medizinischer Fortschritt und therapeutischer Aufbruch

Beschäftigung statt Isolation

1929 führt das PZM die aktive Beschäftigungstherapie nach Dr. Hermann Simon ein. Der Ansatz erweist sich als grosser Erfolg und prägt – in angepasster Form – den Klinikalltag bis heute. In geschützten Werkstätten wird Holz verarbeitet, werden Körbe geflochten und Textilarbeiten entstehen. Therapeutisches Tun statt Isolation.

Viehzucht
und Überschüsse

Die bedeutende Viehzucht und Landwirtschaft dienen der Selbstversorgung, führen aber wegen Überschüssen zu Konflikten mit dem Kanton Bern. Auf Regierungsbeschluss muss die erfolgreiche Viehzucht eingestellt werden.

EKT-Therapie

1940 führt das PZM die erste Elektroschocktherapie der Schweiz durch, dies nur ein Jahr nach der Erfindung in Italien. Das PZM veranstaltet einen ersten internationalen Kongress zur Elektroschocktherapie.

1940–1979
viele Menschen, wenig Raum

Es folgen Phasen starker Überbelegung. Zeitweise sind mehr als 1100 Patientinnen und Patienten untergebracht. 257 Pflegende und 11 Ärzte betreuen in diesen Zeiten 1173 Kranke. 1979 folgt der Beschluss zur Redimensionierung auf 600 Betten.

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Pflegeberufe
etablieren sich

1945 ist ein Meilenstein im Pflegeberuf am PZM. Nach 50-jährigem Bestehen der Anstalt wird der Pflegedienst reorganisiert, damit steigt das Ansehen des Berufes stark. 207 Pflegende kümmern sich zu dieser Zeit um 1052 Kranke.

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1965 1965

1965 Ein vierwöchiger Kaderkurs für Psychiatriepflege wird organisiert, in Bern entsteht die Schule für psychiatrische Krankenpflege.

1969 1969

1969 folgt ein weiterer Meilenstein. Die Ausbildung für Psychiatrieschwestern und Psychiatriepfleger wird durch das Schweizerische Rote Kreuz anerkannt.

Wendepunkt in der Medizin

Die Entdeckung von Chlorpromazin (1952) als erstes Antipsychotikum und Imipramin (1957) als Antidepressivum ist ein Wendepunkt in der Medizin. Erstmals stehen wirksame Medikamente für Menschen mit psychischen Erkrankungen zur Verfügung.

Die Klinik öffnet sich immer mehr. Die Briefzensur wird abgeschafft, Patientinnen und Patienten erhalten Taschengeld, Angehörige werden mehr in den Klinikalltag einbezogen und es werden Ferienlager in Pöschenried, Lenk im Simmental durchgeführt.

Mehr Freiheit für Patientinnen und Patienten

1957 – wie ein Basar zur Brücke wird

Der erste Basar wird in Münsingen durchgeführt. Mit diesem Anlass soll das Verhältnis zwischen Dorf und Anstalt verbessert werden. Bis heute ist der Basar ein alljährliches Highlight und lockt tausende Besucherinnen und Besucher an.

1964 1964

Es brennt im PZM. Dabei wird der Dachstock M III vollständig zerstört. 90 chronisch Kranke werden evakuiert.

1967
Aus der Anstalt wird die Klinik

1967 steht eine weitere Namensänderung an. Das PZM wird fortan «Psychiatrische Klinik Münsingen» genannt.

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Die moderne Psychiatrie entsteht

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1970 1970
2010 2010

Der Mensch rückt weiter ins Zentrum: Therapien werden individueller, kreativer, ganzheitlicher. Die Klinik öffnet sich der Gesellschaft – und die Patientinnen und Patienten der Welt.

Räume für Ausdruck – Öffnung & neue Therapien

Neue Therapieformen – erste Schritte zur heutigen Kunsttherapie

Es entstehen individuelle Ausdrucksmöglichkeiten durch die Einführung von Musiktherapie, Malateliers, textiles Gestalten und Werktherapie mit therapeutischer Begleitung.

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Die Minigolfanlage im wunderschönen Klinikpark wird eröffnet und zieht auch heute noch unzählige Besucherinnen und Besucher an. Die Parkanlage wird später von der Stiftung Natur und Wirtschaft zu einem der schönsten Naturpärke der Schweiz ausgezeichnet.

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 Das PZM heute und morgen

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1985 2030
2030 2030

Aus einer übervollen Anstalt wird ein modernes Zentrum für psychische Gesundheit. Die Vision bleibt: menschlich begleiten und gesellschaftliche Entstigmatisierung.

Fokus der Gegenwart und Zukunft

Jubiläumsjahr 1995

Das PZM wird 100-Jährig! Ein grosses Fest wird am 12. Mai 1995 gefeiert.

Einweihung Dampfbahn

Einweihung der Dampfbahn anlässlich der Jubi­läumsfeier vom 8./9. April 1995 mit einer 832 Meter langen Rundstrecke über das Klinikareal. Die nostalgische Dampfbahn ist im Besitz des Vereins Dampfbahn Aaretal und am Wochenende ein Publikumsmagnet.

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1999 1999

Als Zeichen der ökologischen Verantwortung wird 1999 eine Solaranlage in Form eines Sonnensegels vor dem PZM installiert.

2017 Namensänderung

2017 erfolgte die Umwandlung des Namens in: PZM Psychiatriezentrum Münsingen AG – ein selbstbewusstes Signal der Positionierung im modernen Gesundheitswesen.

Spezialisierung und Netzwerkpsychiatrie

Mit Suchtmedizin, Gerontopsychiatrie und Forensik entwickelte sich das PZM stetig weiter zu einer spezialisierten Netzwerkpsychiatrie und einem Kompetenzzentrum im Kanton Bern.

Kriseninterventionsstation Biel

2021 eröffnet das PZM die Krisenintervention in Biel.

2022 Negativschlagzeilen

Das PZM gerät in die Schlagzeilen: die Nähe von Fachmitarbeitenden zur sogenannten Kirschblütengemeinschaft erzeugt ein grosses Medieninteresse. Eine unabhängige Untersuchung stellt keinen Schaden für Patienten und Patientinnen fest, deckt aber deutliche strukturelle Defizite in der Führungs- und Kontrollkultur auf. Die Krise wird zu einem Wendepunkt. Die Klinik positioniert sich fortan transparent und offen und führt neben der dualen Führung auch das Gremium Kollegiale Ärztliche Direktion ein.

Verbandelt mit den Kirschblütlern

Artikel auf beobachter.ch

Ehemalige Mitarbeiterinnen aus den Reihen der Kirschblüten-Gemeinschaft

PDF Stellungnahme

Psychiatriezentrum Münsingen lässt umstrittene Anstellungen unabhängig überprüfen

PDF Medienmitteilung

Psychiatrie Münsingen lässt Vorwürfe überprüfen

Artikel auf bernerzeitung.ch

PZM setzt nach GSI-Untersuchung weitere Massnahmen um

PDF Medienmitteilung

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März 2024 eröffnete das PZM das Living Museum und schafft damit einen Ort, an dem schöpferische Prozesse zur Gesundheit beitragen.

2024 2024
2025 2025

Eröffnung Haus 25

Mit dem Neubau von Haus 25 beginnt die Psychiatrie der Zukunft. Ein neues Wohnkonzept wird umgesetzt: Wohnen wird Teil der Therapie.

EKT kehrt 2025 zurück

Die Elektrokonvulsionstherapie (EKT) wird wieder eingeführt. Das gibt Hoffnung für Menschen mit schweren Depressionen.

Nachhaltige Versorgung

Nachhaltigkeit prägt das PZM bis heute: eine grosse Menge des Gemüses und der Früchte, welche für die rund 1200 Mahlzeiten pro Tag verwendet werden, stammen aus Eigenproduktion. Auch alle Blumen im und um das PZM wachsen in der eigenen Gärtnerei.

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PZM – ein Gewinn für Münsingen

Als Arbeitgeber, Ausbildungsplatz für Lernende, Kindertagesstätte, Wäscherei, Restaurant und Gärtnerei ist das PZM in Münsingen kaum mehr weg zu denken.

PZM und UPD

Mit der anstehenden Fusion kommt es zu einer Bündelung von Kompetenz, Fachwissen und Spezialistenteams. Ein grosser Gewinn für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen.

130 Jahre pzm.
Ein Jubiläum.
Viele Meilensteine.
Bereit für die Zukunft.